Viertes bundesweites Motorradtreffen der Justiz

vom 16.07.2004 bis 18.07.2004

in Haren Ortsteil Rütenbrock

Wieder einmal war es soweit. Das Highlight des Jahres war greifbar nahe. Diesmal waren 25 Biker der JVA Straubing beim Treffen in Haren dabei.

Donnerstag, 15.07.2004

Um 08.00 Uhr trafen sich die Jail-Riders beim Sportheim der Anstalt, um bei strömenden Regen gen Norden aufzubrechen. Es wurde in mehreren Gruppen angereist. Unsere 125er Klasse startete bereits um 04.00 Uhr früh. Sie fuhren in einem Rutsch bis Haren und bauten dort schon ihr Lager auf. Unser Mittagslokal war in Luisenthal, wo wir bereits im letzten Jahr gut bedient wurden. Dann ging es weiter bis Bad Driburg, nähe Paderborn. Hier fanden 16 Jail-Rider ihr Nachtquartier in einer Jugendherberge. Beim gemeinsamen Abendessen, dass man in einer Pizzeria einnahm, lies man den Tag Revue passieren. Nach ca. 11 Stunden Regenfahrt waren alle ziemlich geschafft und es wurde etwas früher leise als gewöhnlich.

Freitag, 16.07.2004

Der erste Blick aus dem Fenster war niederschmetternd. Es regnete noch immer, obwohl der Wetterbericht ständig von Wetterbesserung und 30 Grad berichtete. Nach einem ausgiebigen Frühstück quälten wir uns wieder in die Regenkombis um zum ersehnten Ziel aufzubrechen. Gegen 14.15 Uhr kamen wir in Haren an. Zum Glück hatte es endlich aufgehört zu regnen und wir bauten unsere Zelte im Trockenen auf. Danach wurde anständig geduscht und die Lage erkundet. Das Treffen fand auf einem Sportplatz statt. Die sanitären Einrichtungen waren in Ordnung und ein herrlich einladendes Festzelt stand vor uns. Nun konnte es losgehen. Bei einem Bierpreis von 2 Euro für ein 0,3 l Bierchen musste man allerdings etwas bremsen, sonst war die schwerverdiente Kohle allzu schnell weg. Was uns Bayern aber noch mehr zu schaffen machte, war das ewige Laufen zum Zapfhahn, da nach zwei Schluck der Becher schon wieder leer war. Leider begann es abends wieder zu regnen. Im Zelt spielte eine „Teenies-Band“ einen, für meinen Geschmack, etwas zu heftigen Rhythmus. So richtig Stimmung kam dabei jedenfalls nicht auf. Höhepunkte gab es an diesem Abend nicht. Man fand den einen oder anderen Kollegen, den man bereits von früheren Treffen kannte und unterhielt sich bis in die frühen Morgenstunden.

Samstag, 17.07.2004

Als ich morgens aus dem Zelt blinzelte, sah ich etwas, was ich lange nicht mehr sah – die Sonne. Es war ein schöner heißer Tag, den jeder für sich nutzen konnte. Nach einem ordentlichen Frühstück konnte es losgehen. Die Gastgeben hatten es nicht versäumt, genügend Touren für die Besucher anzubieten. Dreizehn Stück hingen an einer Tafel aus. Ich denke es war für jeden etwas passendes dabei. Auch eine Anstaltsbesichtigung der JVA Meppen stand zur Auswahl. Ein paar Kollegen von mir wollten zur Nordsee. Wir hatten keine Lust, allzu viel Zeit auf dem Moped zu verbringen, darum düsten wir auf der Autobahn nach Emden, um an einem Strandcafe die Nachmittagssonne zu genießen. Da unser Tour Guide leichte Verständigungsprobleme mit den Norddeutschen hatte, oder umgekehrt, brauchten wir drei Anläufe, um unser Cafe zu finden. Aus einer kurzen Tour wurde eine Tortour und am Ende sind wir wohl die meisten Kilometer aller angebotenen Touren gefahren ( 260 Km ). Wir kamen jedoch noch rechtzeitig zum Motorradkorso in Haren erschienen. Hier versammelten sich alle Biker, um gemeinsam die restlichen 10 Km nach Rütenbrock zu fahren. Dort fand die Scheckübergabe an drei Hilfsorganisationen statt. Insgesamt wurden 4500 Euro gespendet. Dann ging`s zur Anlage zurück. Nach einer, leider nicht erfrischenden Dusche, da das Wasser brühend heiß war, fand man sich beim kühlen Bier am Tresen wieder. Von den angebotenen Spielen bekam ich leider nichts mit, denke aber, dass keine stattfanden. Am Abend waren im Festzelt die Pokalverleihungen. Man ging gerne ins Zelt, da es schon wieder zu regnen begonnen hatte. Diesmal mussten wir uns mit einem Pokal zufrieden geben. Im Bierzelt spielte eine holländische Band, die nicht schlecht war, aber auch kein Reißer. Pünktlich um Mitternacht postierte ich mich am Podium, um einen guten Platz für die Mitternachtsshow zu ergattern. Als nach einer halben Stunde nichts passierte, fragten wir einem Einheimischen, ob es hier denn keine Stripperin geben würde. Der Vollzugliche verneinte. Also auch an diesem Abend kein Highlight. Letztendlich war es ein gemütliches Treffen, dem allerdings etwas Pepp fehlte. Ich denke, darüber sollten die Veranstalter der Zukunft etwas arbeiten, da sich sonst irgendwann die Kollegen, die zum Teil über 800 Km anreisen, überlegen, ob sich das Ganze überhaupt lohnt.

Sonntag, 18.07.2004

Etwas nach 06.00 Uhr machte unser Vize alle Camper verrückt. Er baute lautstark sein Zelt ab und verbreitete unnötige Hektik. Er hatte sich bei der Uhrzeit geirrt und geglaubt, es wäre bereits 08.00 Uhr. Aber es waren somit alle wach und nach dem obligatorischen Frühstück brach ich mit einer Fünfergruppe gegen 8.30 Uhr in Richtung Heimat auf. Unser Rollerfahrer kam etwas ins Schwitzen, da seine Mühle nicht anspringen wollte. Er schob sie zur nahe gelegenen Tankstelle. Ob sie dort fahrtauglich gemacht worden ist, bekam ich nicht mehr mit.
Weitere Pannen kamen mir aber nicht zu Ohren. Eine andere Gruppe von uns teilte sich die Heimfahrt in zwei Tage und blieb noch in Würzburg übernacht. Ich kam gegen 17.00 Uhr zu Hause an. Ich gebe zu, dass ich fix und fertig war.
Alles in Allem waren es wieder vier unterhaltsame Tage mit netten Kollegen.

Gotti