Bericht der Dreiländertour vom 23. - 25. Juli 2021


Freitag, 23. Juli 2021 – Anreise 450 Km

Endlich war es soweit, die Inzidenzzahlen der Coronapandemie waren so weit gesunken, dass Reisen wieder möglich war. Somit konnte die, vor längerer Zeit geplante, Tour stattfinden. Die Begeisterung war sehr groß und so kamen letztendlich 17 Biker zusammen und hatten ein unvergessliches Wochenende. Zwei Teilnehmer mussten wegen eines Unfalles leider kurzfristig absagen. Gute Besserung an Helmut.
Es wurden zwei Gruppen eingeteilt. Gruppe Niederbayern und Gruppe Oberbayern. Die Gruppe Niederbayern traf sich um 8.30 Uhr an einer Tankstelle in Eggenfelden. Bei der Abfahrt wollte die BMW eines Teilnehmers nicht mehr anspringen. Da ich meine Powerbank dabei hatte, klappte es dann doch. Aber unser Präsi hatte bereits bei einer Werkstatt wegen einer neuen Batterie nachgefragt und somit fuhren die Zwei hinterher. In Piding beim Burger King trafen wir die Oberbayern Truppe. In zwei Gruppen wurde dann gestartet. Es ging über Zell am See zum Großglockner. Es musste vorher eine satte Maut von 27,50 Euro je Moped bezahlt werden. Unser Mittagsziel war die Edelweißhütte auf der Edelweißspitze des Großglockners. Ca. 10 Minuten kamen wir zu spät an unsere reservierten Plätze. Dies war aber kein Problem. Die Coronaregeln werden in Österreich wesentlich laxer geprüft als in Deutschland. Es wurde weder nach Mundschutz noch nach Impfbescheinigungen gefragt. Nach einer deftigen Stärkung ging es weiter. Unsere Gruppe machte noch einen kurzen Abstecher auf die Franz Josephs Höhe. Wer noch nicht dort war, wird von einem riesigen Parkhaus erschreckt. Der nächste Schreck ist der Gletscher. Bei meinem letzten Besuch vor etwa zwanzig Jahren konnte man mit einer Schrägbahn zum Gletscher hinunter fahren. Die Bahn gibt es immer noch, nur man fährt zu einem See hinunter und der Gletscher ist fast nicht mehr zu sehen. Dies ist sehr erschreckend. Dann aber rauf auf die Mopeds und zum Endspurt angetreten. Kurz vorm Ziel ärgert uns noch ein kurzer Schauer, den unsere Gruppe aber geschickt in einer Autowaschanlage überbrückte. Gegen 17.50 Uhr kamen wir am Hotel Wallner in Arnoldstein an. Nach einer wohltuenden Dusche begaben wir uns in den Biergarten, den wir bis nach Mitternacht nicht mehr verließen. Die Zimmervergabe vorher war etwas schwierig, da hie Hütte etwas überbucht war. Ich sehe noch den armen Andy vor mir, der bei der Hausherrin ein Einzelzimmer bestellen wollte. Daraufhin ist die gute Frau etwas ausgetickt und meinte nur :“ das ist doch hier kein Wunschkonzert“. Anschließend probierte es Andy mit einem Doppelzimmer. Letztendlich schlief er mit sieben Bikerkollen/innen in einem Raum mit Etagenbetten. Aber Andy hat es überlebt. Dietmar, der seinen 60. Geburtstag an diesem Tag hatte wurde mit einem Tischfeuerwerk überrascht. Unser Happy Birthday Gesang war aber auch schön. Unser Jubilar lies sich nicht lumpen und spendierte eine Runde Schnaps. Später auch noch eine runde Bier – Merci. Etwas nach Mitternacht wollte ich ins Bett. Nicht alle hatten diesen Drang. Einige suchten noch die naheliegende Choppers Bar auf und bei dem einen oder anderen wurde es etwas später.


Samstag, 24. Juli 2021 – Tagestour 220 Km

Gegen 7.30 Uhr ging ich mit Zimmerkollegen zum Frühstücken. Ein reichhaltiges Büfett lies keine Wünsche übrig. Unsere Gruppe startete gegen 09.00 Uhr. Leider machte wieder ein Moped schlapp. Eine ältere Transalp wollte nicht mehr anspringen. Leider musste wir den Kollegen zurück lassen. Er stellte Kontakt zum ADAC her und ein Profi von dem Club brachte das Teil wieder zum Laufen. Wir fuhren zuerst über den Wurzenpaß. Dieser war mit schlechten Teerbelag und unzähligen Schlaglöchern schwer zu fahren. Ein Biker von uns verlor bei dem vielen Schlaglöchern sogar sein Nummernschild und fand es nicht mehr. Dann kam der, für mich, abenteuerlichste Pass. Der Vrsic Pass ist schon eine Herausforderung. Jede Kehre ist mir Kopfsteinpflaster verbaut. Gott sei Dank hatten wir super schönes und vor allem trockenes Wetter. Ein kurzer Abstecher führte uns auf die mautpflichtige Mangartstraße. Sieben Euro waren dafür fällig. Die Straße ist so breit, dass eine Auto gerade reinpasst. Aber sogar Wohnwagen waren auf der Strecke zu finden – Wahnsinn. Abenteuerlich waren auch die unbeleuchteten Tunnels. Da auch dutzende Radfahrer die Strecke nutzten und teils unbeleuchtet diese Tunnels durchfuhren, musste man sakrisch aufpassen, damit man keinen übersah. Auf einen Hütte, deren Zufahrt extrem steil war, nahmen wir unser Mittagsmahl ein. Die zweite Gruppe stieß kurz darauf hinzu. Dann ging`s weiter nach Italien. Der Nassfeldpaß könnte auch einen neuen Fahrbahnbelag brauchten. Der Pass verbindet die Länder Italien und Österreich. Sein höchster Punkt ist bei 1530 Metern. Auch hier waren wieder jede Menge Radfahrer zu finden. Gegen 15.30 Uhr genehmigten wir uns im Lokal Wulfenia da Livo einen Cappuccino. Dann ging`s zurück zum Quartier.
Einige Jail-Riders hatten schon wieder einen Tisch des Pubs Choppers belegt. Wir gesellten uns auch dazu und genehmigten uns ein Bierchen. Dann lief der Abend ähnlich wie am Vorabend ab. Bei gutem Essen und ein paar Bierchen saßen wir in lockerer Runde im Biergarten und quatschten über alle möglichen Themen. Die Chefin des Hauses lies sich nicht lumpen und gab noch eine Runde Gin aus. Kurz vor Mitternacht suchte ich mein Nachtquartier auf. Einige Umtriebige wollten aber noch nicht ins Bett und wurden wie von einem Magneten wieder vom Pub Choppers angezogen. Die letzten Heimgehzeiten wurden mit halb vier beschrieben. Die Spätheimkehrer kamen natürlich auch später zum Frühstück und ein „ Fräulein“ hatte da schon eine stark getönte Brille auf – warum wohl.


Sonntag, 25. Juli 2021 – Heimreise 430 Km

Gegen 09.20 Uhr starteten wir Richtung Heimat. Unsere Gruppe bestand aus sieben Bikern, was noch gut überschaubar war. Es ging über den Katschberg nach Obertauern, wo wir auf der Gnadenalm unser Mittagessen einnahmen. Überraschenderweise war auch die Langschläfergruppe kurz nach uns eingetroffen. Bei einer deftigen Pressknödelsuppe redete man über den Vorabend. Nun ging es weiter nach Braunau. Hier wollten wir unseren letzten gemeinsamen Treffpunkt haben. Leider machte das Wetter, das sich bis dahin von seiner besten Seite zeigte, einen Strich durch die Rechnung. Ein böses Gewitter hing genau über uns. Für mich sorgte das dafür, das ich den Entschluss fasste, auf direktem Weg so schnell wie möglich nach Hause zu fahren. Der Plan von Reinhard und mir war, dem Unwetter davon zu fahren. Ich sage es gleich, der Plan ging nicht auf. Bei Gumpersdorf stand das Gewitter direkt über uns. Es gab einen satten Platzregen, der uns in die Regenkombis zwang. Dann ging es ca. 15 Minuten im Regen weiter. Zum Schluss kam aber sogar die Sonne wieder raus und gegen 17.50 Uhr waren wir am Heimatziel. Auf unserer extra gegründeten WhatsApp Gruppe erfuhr ich, dass alle wohlbehalten zu Hause angekommen sind. Was will man mehr?
Fazit: drei erlebnisreiche Tage mit netten Kollegen und Freunden. Bei bestem Wetter wurden die von unserem Roadcaptain Erich ausgearbeiteten Touren bewältigt. Da wir zu viele Leute für eine Gruppe waren, stellte sich Dave als zweiter Roadcaptain zur Verfügung. Dave, mit den ich bereits über dreißig Jahre Moped fahre, hat den Job wie gewohnt mit Bravour erledigt. Danke an die Beiden.

GOTTI